Wir sind alle mit allem verbunden

„Deine Liebe ist unser Leben“
So habe ich dieses Farbenfeuerwerk genannt. Ob Mensch, Tier oder Pflanze … wir entstammen alle aus der einen Quelle.
Wir sind Geschöpfe, Mitgeschöpfe und allesamt Gestalter unseres Lebensraums und unseres Lebens.

Was unterscheidet uns Menschen von unseren Mitgeschöpfen?

Richtig: WIR WISSEN LEIDER ZU OFT NICHT, WAS WIR TUN!!!

Eine Biene würde nicht darüber nachdenken, wie sie die Polleneffektivität einer Blüte steigern kann, um ihren Ertrag zu erhöhen. Sie würde nicht an den Genen der Pflanze „auf Teufel komm heraus“ herumexperimentieren, sie fliegt die Blüte an, sammelt, was sie braucht und macht daraus ihren Honig. Und FERTIG!
Ein Kormoran fischt, bis er satt ist, dann fliegt er zu seinem Baum, trocknet sein Gefieder und fischt erst wieder, wenn der Bedarf dafür da ist. Er würde nicht auf den Gedanken kommen, den Teich oder See, an dem er lebt, leer zu fischen oder dort Fische auszusetzen, die ihm besser schmecken, die dann aber die dort lebenden Fische vernichten.

Muss ich noch weitere Beispiele nennen? Ich glaube nicht!

Wir Menschen schöpfen aus dem Vollen und gestalten unsere Umgebung oft (manchmal auch aus einem Mangelgefühl heraus), ohne zu beachten, welche Auswirkungen unser Handeln hat! Vielleicht war es das, was Jesus vor Augen hatte, als er am Kreuz hing und Fürsprache für seine Peiniger gehalten hat (Lukas 23,34: Vergib ihnen, denn sie wissen nuicht, was sie tun!“).

Klar profitieren wir alle von dem, was uns der Schöpfer an Kreativität geschenkt hat – und sicher bin ich die Letzte, die vehement jeglichen Fortschritt ablehnt. Aber wenn ich mich umsehe, geht es scheinbar oft auch und vermehrt darum, wer am besten dabei wegkommt – und zwar nicht auf lange Sicht gedacht und nachhaltig gestaltet, sondern auf den Moment bezogen und oft leider auch auf Kosten anderer.
Ein guter Freund würde jetzt mahnend darauf hinweisen, dass ich mal wieder zu Pauschalisierungen neige, aber leider drängt sich mir Eindruck dieser unguten Tendenz immer mehr auf – auf der großen Bühne der Weltpolitik genauso wie im eher kleinen Gefüge meiner näheren und weiteren Umgebung. „Ich vor du“? Ja, leider sehr oft.
Die Natur leidet bei diesem Verhalten am deutlichsten und irgendwann werden auch wir, als Krone der Schöpfung merken, dass wir uns selbst mit diesem Energie-, Konsum- und Geltungshunger die Lebensgrundlage entziehen.

Das oben gezeigte Bild entstand zu nachfolgender Bibelstelle: 1.Mose 1, 27-31
Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er sie; und schuf sie als Mann und Frau. 28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht. 29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. 30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so. 31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.“
aus Lutherbibel 2017

Ich kenne durchaus „fundamentalistisch“ veranlagte Christen, die sich die Erde tatsächlich untertan machen wollen, bis nichts mehr geht. Und sie begründen ihr Verhalten damit, dass es schließlich Gottes Wille sei. Sie benutzen die Bibel als Waffe gegen anders denkende und verteufeln alles, was ihrer Auslegung entgegensteht. Dabei ist das, was in der Bibel steht, ja nicht Gottes wörtlicher Wille, sondern bereits dadurch beeinflusst, dass Menschen in ihrem damaligen Kontext die Verse aufschrieben. Davon, dass dann diverse Übersetzungen ebenfalls einen Einfluss auf den Inhalt nahmen, einmal ganz abgesehen.
Wer die Bibel heute wörtlich nimmt, ist meines Erachtens auf einem Irrweg, denn die Lebensumstände haben sich grundlegend verändert.
Meine Auslegung ist dementsprechend eine andere, auch wenn Kritiker zu Recht darauf hinweisen, dass persönliche Auslegungen ja auch Fehlinterpretationen enthalten können. Ja, das stimmt, und dennoch wage ich es. Wenn ich obigen Bibelvers lese, sehe ich uns in der Verantwortung unseren Mitgeschöpfen gegenüber. Denn mir etwas untertan zu machen, hat etwas mit Fürsorge zu tun und nicht mit Ausbeutung oder gar Ausrottung. Das fängt beim Miteinander unter unsers Gleichen an (kleine und große Kriege zeigen ja, dass es auch damit nicht weit her ist) und endet ganz sicher in unserem fürsorglichen Umgang mit dem, was uns anvertraut wurde. Bienen und Kormorane haben keine Lobby im Bundestag – und dass jeden Tag 150 Arten weltweit und unwiederbringlich aussterben, lässt uns offenbar nicht genug aufhorchen und innehalten.

Ich habe mich die letzten Jahre zunehmend damit beschäftigt, woher dieses unermessliche Mangelgefühl – das scheint mir die Grundlage dieses Energie-Hungers mit seinen vielfältigen Auswirkungen zu sein – kommen könnte. Bei meinen persönlichen Recherchen bin ich immer wieder auf unsere jüngere und ältere Vergangenheit gestoßen, die nicht nur Fortschritte ermöglicht hat, sondern auch Verhaltensweisen, die alten Schmerz (z.B. das Gefühl, zu kurz zu kommen) unterdrücken und neuen Schmerz (körperlichen und vor allem seelischen) verhindern helfen soll.
Wenn dich diese Verknüpfungen näher interessieren, verweise ich dich gern auf mein BuchLebenspuzzle“, in dem ich unter anderem am Beispiel meiner jüngsten Familiengeschichte erläutere, wie sich diese Zusammenhänge für mich darstellen.

Zeitgleich habe ich über die Tierfotografie, hier kannst du einige meiner Aufnahmen ansehen, zu wertschätzen gelernt, wie vielfältig unsere Natur, wie durchdacht alles miteinander verbunden und aufeinander angewiesen ist, dass ich gar nicht mehr anders kann, als auch noch die kleinste Spinne oder Motte in den Garten zu tragen, statt sie wie früher einfach mit der Fliegenklatsche „zu erledigen“.
In „Weil wir nur schützen können, was wir kennen“, habe ich mich auch darauf bezogen, was wir im eigenen Garten (oder auf dem Balkon oder im Wald) tun können, um einen nützlichen und nachhaltigen Beitrag zu leisten.

Fazit: Wir sind Mitgeschöpfe und verantwortlich für unser Leben und unsere Umwelt! Wir sollten lernen, die Zusammenhänge zu sehen, deutlich zu machen und unser Handeln danach auszurichten.

Möge 2025 ein Jahr sein, in dem die ausgerufenen politischen Wahlversprechen in Sachen Miteinander auch mit der Natur nicht nur hohles Wahlgewäsch sind, sondern eine Umkehr zu mehr Respekt und Nachhaltigkeit bilden!!!


Text und Bilder: © Imke Rosiejka / www.imke-rosiejka.de/2025


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