Weil wir nur schützen können, was wir kennen

Naturschutz beginnt im eigenen Garten!!!

Ich bekomme, wenn ich meine Fotos (vor allem die von den ganz kleinen Dingen) zeige, oft folgendes zu hören: „Das habe ich ja noch nie gesehen! Wo hast du das denn fotografiert?

Wenn ich dann antworte, dass die meisten meiner Bilder in unmittelbarer Umgebung aufgenommen sind und zu welchem Wachstumsprozess sie gehören, ist das Erstaunen oft groß: Ob das die Aufzucht der Störche ist, die Amseln im Fahrradkorb oder die Raupen des großen Kohlweißlings, die sich an den Blättern des Rosenkohls sattfressen und hoffentlich noch Zeit genug haben, um sich zu verpuppen. Ich scheine einzufangen, was vielen entgeht.


Wer Schmetterlinge liebt, muss Raupen „ertragen“!


Hier nun meine aktuelle Bildergeschichte zu den Kohlweißlingen, die sich in unserem Garten gerade anschicken, die zweite Stufe ihrer Entwicklung zu durchlaufen.


Wusstest du, was man zu lesen bekommt, wenn man in die Biologie der Falter einsteigen will?

Bei Google liest man als erstes 20 oder mehr Einträge darüber, wie man diese „Plagegeister“ aus dem Garten entfernen kann – Ich war entsetzt! Wir leben in Zeiten, in denen jede Biene zählt – und auch jeder einzelne Schmetterling. Und wer Schmetterlinge haben will, muss ihnen auch die Chance geben, ihre vier(!) Entwicklungsstadien durchzumachen. denn Schmetterlinge fallen nicht vom Himmel!

So habe ich mich sehr gefreut, dass das Gelege vom großen Kohlweißling so gesetzt ist, dass ich diese Stadien miterleben darf und dir hier zeigen kann!

Das Gelege des großen Kohlweißlings – zuerst entdeckt am 18. September 2022
Geschlüpft am 02. Oktober 2022

Und seitdem fressen sie sich durch die Rosenkohlblätter, die wir extra mit einem Netz abgedeckt haben – denn wir beherbergen in unserem Garten ja auch gefräßige Wespen und Vögel aller Art, die sich über diesen Snack sicher freuen würden.

Die potentiellen Raupenfresser nehmen aber gern die Alternative an … bei uns kommt halt keiner zu kurz!
19. Oktober 2022 – hier kannst du noch einmal sehen, wie klein sie mal waren, denn man erkennt deutlich die alte Hüllen auf dem Blatt liegen.
Inzwischen habe ich drei Raupen vom kleinen Kohlweißling entdeckt – ist also ein richtiger „Multi-Kulti-Kindergarten 🙂
26. Oktober 2022
01. November 2022
06. November 2022
08. November 2022
11. November 2022
15. November 2022 – da nun die ersten Herbststürme übers Land ziehen, und sich die Raupen offensichtlich „verkrümelt“ haben, hoffen wir einfach, dass sie es schaffen, sich zu verpuppen und so zu überwintern.
19. November 2022 – ich weiß nicht, was die Raupen machen, wenn der Frost kommt … hoffen wir mal das Beste.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich die Raupen so lange begleiten durfte und freue mich auf ihr Flattern im nächsten Frühjahr! 🙂


Einmal durfte ich beim Schlupf schon dabei sein 🙂

Hier geht es zu weiteren Hinguckern der Woche.